Die Region Evros trägt ihren Namen nach dem gleichnamigen Fluss, der im Osten die natürliche Grenze zur Türkei bildet und in einem rund 500 Quadratkilometer umfassenden Delta in das Thrakische Meer mündet. Die Landschaft des Evros-Deltas ist durch Lagunen, Inseln und Salzwiesen geprägt und beheimatet 350 Pflanzen- und 46 Fischarten. Vögeln dient das Delta als Winterquartier, Brut- oder Rastplatz. Das dünn besiedelte Hinterland des Evros erstreckt sich bis zur bulgarischen Grenze im Nordwesten. Es steigt im südlichen Teil der Region bis auf Mittelgebirgshöhe an und ist größtenteils bewaldet. Streng geschützt ist der Wald von Dadiá, in dem sich eine einzigartige Fauna erhalten hat. Allein 36 der 38 europäischen Greifvogelarten wurden hier nachgewiesen.
Die Hafenstadt Alexandroúpolis ist ehemaliger Sitz der Präfektur Evros und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Griechenland. Ähnlich wie Kavála dient Alexandroúpolis vor allem als Tabakausfuhrhafen. Außerdem konnte sich Alexandroúpolis in den letzten Jahren als Kongressstadt für die innergriechische Wirtschaft etablieren. Für viele Touristen ist es ein Zwischenstopp um weiter auf die Insel Samothráki oder in die Türkei zu reisen. Sehenswert in Alexandroupolis ist die Uferpromenade mit zahlreichen, zum Teil sehr ausgefallenen Tavernen mit vielfältigem Fischangebot. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist der Leuchtturm, der Fáros, am Hafen.
Die Insel Samothráki zählt mit zur Region Evros und liegt ca. 36 Kilometer vom Festland entfernt. Sie ist sehr gebirgig und wasserreich. Vom Berg Fengári soll
der griechische Meeresgott Poseidon laut Homer die Schlacht um Troja
beobachtet haben; tatsächlich kann man vom höchsten Gipfel Marmara
(1.611 Meter) bei guter Sicht bis nach Kleinasien sehen. Seit etwa 6000
v. Chr. ist Samothráki besiedelt. Von 2600 v. Chr. bis 400 n. Chr. war
die Insel als geistiges Zentrum bekannt. Von ihrer bedeutenden Rolle im
Seehandel von byzantinischer bis in die osmanische Zeit zeugen die
Überreste von Türmen und Festungen. Für den Tourismus ist Samothrákis
Bedeutung in den letzten Jahren gestiegen, die touristische
Infrastruktur ist deutlich weiter ausgebaut als auf dem Festland.
Der Öko-, Agro- und Naturtourismus wird auf dem Festland immer beliebter, vor allem in den beiden Naturschutzgebieten des Evros-Deltas und im Wald von Dadiá, aber auch auf Bauernhöfen und Farmen. Der Kurort Loutros, in der Gemeinde Traianoúpolis, verfügt über Heilquellen und in der Gemeinde Tychero wird therapeutisches Reiten angeboten. Die byzantinischen Kirchen spielen außerdem für den religiösen Tourismus eine Rolle. Auf Samothráki sind für Wanderer vor allem die Bergregionen des Fengári das Ziel.
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